Das Anbaugebiet

Die Hessische Bergstraße

Die Hessische Bergstraße ist eines der 13 bestimmten Weinanbaugebiete in Deutschland zwischen Rhein, Main und Neckar. Es zählt zu den kleinsten. Bereits vor 2000 Jahren entdeckten die Römer die Hänge der Bergstraße um ihre Reben zu pflanzen. Urkundlich wird erstmals im 8. Jahrhundert der Weinbau an der Bergstraße erwähnt, der von den Mönchen des Kloster Lorsch betrieben wurde.

 

Bekannt ist die Bergstraße durch ihr mildes Klima und den frühen Frühlingsbeginn. Die Landschaft ist durch die Berge des Odenwaldes gegen raue Nord- und Ostwinde geschützt und ist deshalb durchaus für den Weinbau geeignet.

 

Klima: Durchschnitt 30 jähriges Mittel 1971-2000:

  • Niederschläge: 763 mm im Kalenderjahr, davon 476 mm in der Vegetationszeit (Messstelle Heppenheim)
  • Sonnenscheinstunden 1685 h im Kalenderjahr, davon 1328 h in der Vegetationszeit (Messstelle Darmstadt)
  • Mittlere Jahrestemperatur 10,9°C; 15,9°C in der Vegetationszeit (Weinbauamt Eltville)



Die bestockte Rebfläche beträgt 441 ha, wovon 422 ha im Ertrag stehen, welche von einer verhältnismäßig großen Zahl von Winzern betrieben wird. Viele kleine Parzellen prägen das Bild der Landschaft.

Das Weinbaugebiet Hessische Bergstraße gliedert sich in zwei Bereiche. Den Bereich Starkenburg und den Bereich Umstadt. Der Bereich Starkenburg gliedert sich in drei Großlagen: Auerbacher Rott, Bensheimer Wolfsmagen und Heppenheimer Schloßberg, während der Bereich Umstadt keine Großlage hat, sondern sich in mehrere kleinere Lagen aufteilt, die auch in kleineren umliegenden Ortschaften zu finden sind.

 

Die Rebflächen werden zunehmend durch Winzer im Haupterwerb bewirtschaftet. Aber auch die Zahl der Hobbywinzer ist beachtlich, die ihre Weinberge mit besonderer Muße und Hingabe bearbeiten. Die insgesamt erzeugte Menge ist nicht allzu groß, so dass der Bergsträßer Wein nicht nur eine Spezialität, sondern durch den hohen Eigenverbrauch der Bergsträßer auch eine Rarität ist. Etwa 98% des erzeugten Weines werden als Flaschenwein vermarktet.


Bereich Umstadt

Die Geschichte des Umstädter Weinbaus wird auf einen Fund eines Grabdenkmals zurückgeführt, ein Traubenstein, der auf eine römische villa rustica aus den Jahren um 100 n. Chr. hinweist. Im 2. Jahrhundert n. Chr. spielte unter Kaiser Probus die Sicherung des heimischen Weinbaus nach der protektionistischen Politik der Römer eine große Rolle. Die größte Ausdehnung bestand im 16. und 18. Jahrhundert mit 250 ha. Die heutigen Weinbauflächen sind Rückzugsflächen des ehemals ausgedehnten Weinbaus, der durch den 30 jährigen Krieg und den Oidiumbefall große Verluste erlitt. Heute umfasst die Fläche in den drei Umstädter Lagen Herrnberg, Stachelberg und Steingerück 72 ha.


Die Sorten setzten sich wie folgt zusammen:

Riesling                            33 %

Müller-Thurgau              11 %

Grüner Silvaner               8 %

Kerner                                5 %


sowie Bacchus, Scheurebe, Weißer Burgunder, Grauer Burgunder, Portugieser, Dornfelder, Regent, Acolon, Spätburgunder, Johanniter, Chardonnay, Ehrenfelser und andere. In Groß-Umstadt überwiegt der Weißweinanteil mit etwa 72%. Somit lässt sich hier ein höherer Rotweinanteil feststellen, als im gesamten Gebiet Hessische Bergstraße.

 

 

Weitere Infos auf der Internetseite der Stadt Groß-Umstadt.

oder des Umstädter Weinbauvereins.


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